Er gilt als der bedeutendste Sohn der Stadt Schleiz, hat aber in deren Mauern nur wenige Wochen gelebt. Johann Friedrich Böttger wurde am 4. Februar 1682 geboren. Sein Geburtshaus ist nicht bekannt, weshalb die Gedenktafel für ihn auch 1882 am Rathaus angebracht wurde. Bekannt ist aber, dass sein Vater Adam Böttger als Münzwardein in der Schleizer Münze, heute Alte Münze, tätig war. Nur wenige Wochen nach seiner Geburt verließ Familie Böttger Schleiz und siedelte sich in Magdeburg, dem Geburtsort seiner Mutter Ursula an.
Johann Friedrich Böttger lernte später bei einem Onkel in Berlin das Handwerk eines Apothekers, jedoch ohne die Ausbildung abzuschließen. Durch die Bekanntschaft mit Johannes Kunckel von Löwenstern kam er mit der Alchemie in Kontakt, welcher sich Böttger dann vollends verschrieb. Durch seine beeindruckenden Vorführungen erlangte er bald den Ruf, ein Goldmacher zu sein. Dies erregte die Aufmerksamkeit des preußischen Königs Friedrich I., der ständig unter Geldnot litt.
Böttger wurde der Boden in Berlin zu heiß und er floh nach Sachsen. In Wittenberg griffen ihn Soldaten des sächsischen Königs August des Starken und brachten ihn nach Dresden und am 15. Februar 1702 auf die Festung Königstein.
Dort führte er unter Aufsicht von Ehrenfried Walther Graf von Tschirnhaus Experimente durch. 1706 gelang ihm die Herstellung von braunem Jaspisporzellan, auch Böttgersteinzeug genannt. 1708 brachten die Experimente dann weißes hartes Porzellan hervor. Das dementsprechende Versuchsprotokoll trägt das Datum des 15. Januars 1708.
1709, wenige Wochen nach dem Tode Tschirnhaus', gelang Böttger auch die passende Glasur zum Porzellan und meldete die Erfindung am 28. März 1709 beim König an.
Am 23. Januar 1710 wurde die Erfindung des Porzellans in Dresden offiziell verkündet. Im Juni 1710 wurde die Porzellanmanufaktur in Meißen gegründet und Böttger zu deren technischem Leiter ernannt. Noch im selben Jahr stieg er zum Administrator der Manufaktur auf. Erst 1714 erhielt Böttger seine persönliche Freiheit zurück. 1718 erkrankte er schwer und konnte seine Arbeit nicht mehr fortführen. Am 13. März 1719, also vor 300 Jahren, verstarb Johann Friedrich Böttger in Dresden. Sein Grab ist nicht mehr existent.
In Erinnerung an den 300. Todestag Johann Friedrich Böttgers wird der Schleizer Kulturbund in diesem Jahr einen Vortragsabend veranstalten und ein Kunstprojekt durchführen. Dessen Ergebnisse werden im September 2019 im Landratsamt in einer Ausstellung öffentlich präsentiert.
Juergen K. Klimpke
im Auftrag des Schleizer Kulturbundes e.V.
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