Der Ortsnamen ist wohl ebenfalls slawischen Ursprungs. Das Dorf wurde 1335 Lezowe, 1498 Lessa und Lessaw, 1533 Losske und Lossa und 1648 Lesse, Lössa und schließlich Lössau genannt. Lössau lag an der alten Handelsstraße nach Leipzig und nahm daher eine entsprechende wirtschaftliche Entwicklung. Lössau war ein typisches Straßenangerdorf, das sich aus einem ursprünglichen Rundling um den Dorfteich entwickelte. Als wichtige Betriebe neben der Landwirtschaft, hier speziell der Milchproduktion, wären drei historische Mühlen zu erwähnen, die als Mahl-, Malz-, Öl- Loh- und vor allem Schneidemühlen genutzt wurden. In der Nähe des Dorfes befinden sich umfangreiche Waldungen, deren Produkte hier verarbeitet wurden. 1896 wurde die Spielwarenfabrik E. Oettel am Lössauer Bahnhof gegründet, die bis 1931 produzierte.
Die Lössauer Kirche wurde von Heinrich XII. Reuß Jüngerer Linie Schleiz in den Jahren 1754 bis 1763 errichtet. Seit 1862 war Lössau Schulstandort. 1902 erhielt die Schule ein neues Gebäude. Ab den 1990-iger Jahren wurden die Kinder jedoch nach Schleiz eingeschult. Mit dem 20. Juli 1887 erhielt Lössau eine Haltestelle der Königlich Sächsischen Staatsbahn, deren Linie Schönberg - Schleiz damals fertiggestellt wurde. Diese Bahnlinie spielte damals vor allen bei umfangreichen Viehtransporten eine wichtige wirtschaftliche Rolle. Des Weiteren sind an Gewerbebetrieben erwähnenswert: die 1926 etablierte Bürstenfabrikation, die 1913 aufgenommene Spitzenproduktion und die Produktion von Spanpressplatten. An Handwerk bestanden in Lössau Betriebe wie Maurer, Tischler, Sattler und Wagner.
Am Ende des 19. Jahrhunderts sorgte der Hofmaurermeister Heinrich Rüdiger für Aufsehen in Lössau. Nach seinem Tode 1899 wurde im Keller seines Hauses ein eingemauerter Geldschrank entdeckt und im Beisein der Erben und des Bürgermeisters eröffnet. Zum Vorschein kamen Wertpapiere in Höhe der damals fast unvorstellbaren Summe von 46.708,74 Goldmark. Zusammen mit dem Wert der Immobilien konnten sich die Erben über einen heutigen Millionenbetrag freuen. Dass auf die 46.000 Goldmark keine Steuern entrichtet wurden, bedarf wohl einer kleinen Erwähnung.
Gasthaus „Zur Eiche“
Jesus Kirche
Talsperre Lössau
Wanderungen zum Königsberg
Sachsdenkmal