Möschlitz an der Straße von Schleiz nach Burgk gelegen, war ursprünglich eine Sorbische Gründung. Seine urkundliche Ersterwähnung geschah 1333 als "Mouslitz", später "Muslitz, Muschlitz und Meuschlitz" bezeichnet wurde. 1365 wird es als Frondorf des Schlosses Burgk genannt. Es blieb auch immer mit der Herrschaft Burgk und dem späteren Amtsgerichtsbezirk Burgk im Fürstentum Reuß ältere Linie verbunden. 1366 wurde das Dorf vom Vogt Heinrich dem Älteren von Gera für 600 Schock Meißner Groschen an den Deutschen Ritterorden zu Schleiz verkauft. Die Reußen kauften es jedoch bald zurück. Schon im Jahre 1597 wurde Möschlitz nicht mehr als Dorf, sondern als Marktflecken bezeichnet. Es besaß also Rechte, die es über die Dörfer der Nachbarschaft hinaushoben. Es hielt beispielsweise jährlich 2 Jahrmärkte ab: am Montag nach Ostern und am Mittwoch vor Gallus. Die Möschlitzer waren brauberechtigt. Möschlitz war die Hinrichtungsstätte für die Herrschaft Burgk. Im 16. Jahrhundert besaß der Marktflecken einen "Fürsteher", der alle 3 Jahre von der Gemeinde gewählt wurde, zwei Zugvögte zur "Aufbietung und Anführung der Gemeinde", vier Vierleute und einen Schreiber, der gleichzeitig als Kantor fungierte. Bereits 1333 wird erstmals ein Pfarrer Berthold in Möschlitz erwähnt. Die heutige Kirche ist jedoch ein Bau von 1877. Im Jahre 1607 erhielt der Weißgerber Nicol Behr die Erlaubnis, einen Gasthof zu bauen. In diesem durfte er Bier brauen und sogar Wein ausschenken, was in Schleiz nur dem Ratskeller erlaubt war. In der Möschlitzer Mühle (erste urkundliche Erwähnung 1498) wurde sogar 1621 eine eigene Münze von Heinrich II., Reuß älterer Linie zu Burgk gegründet. Das hier geprägte Geld war jedoch so minderwertig, dass die Münzstätte bereits 1622 wieder geschlossen wurde. In der Apotheke zu Möschlitz befand sich von 1845 bis 1889 die Keimzelle der frühesten Räucherkerzenproduktion, die später in Schleiz fortgesetzt wurde. Daher befand sich in diesen Jahren im Ort auch eine "Schwarzmühle", die Holzkohle vermahlte. Im Jahre 1809 kam es zwischen der Bevölkerung von Möschlitz (Reuß ältere Linie) und dem benachbarten Oschitz (Reuß jüngere Linie) beinahe zu kriegsähnlichen Auseinandersetzungen. Der jüngste Bruder Napoleons Jerome Bonaparte, lagerte mit starken Truppenmassen bei Schleiz und bereitete sich auf ein Eingreifen gegen Österreich vor. Die Soldatenmassen wollten verpflegt werden. Die Möschlitzer Bauern brachten ihr Vieh vor der drohenden Plünderung in den umliegenden Wäldern in Sicherheit. Das Versteck wurde jedoch von den Oschitzern verraten, um ihr Vieh zu schonen. Die aufgebrachten Möschlitzer bewaffneten sich daraufhin, um es den verräterischen Oschitzern im "Ausland" kräftig heimzuzahlen. Nur durch Eingreifen der Landesherrschaft gelang es, eine blutige Auseinandersetzung in letzter Minute zu verhindern.
Möschlitz war landwirtschaftlich ein leistungsfähiges Dorf, lange Jahre (seit 1616) Schulstandort mit eigener Turnhalle und hatte einige leistungsfähige Gewerbe, unter denen Maurer, Dachdecker und Zimmerleute besonders erwähnenswert sind. Diese arbeiteten meist vom Frühjahr bis zum Herbst auswärts, ein Zustand, der heute wieder an Bedeutung gewinnt. 1930 erhielt Möschlitz am Rande des Dorfes einen Bahnanschluss an die Kleinbahnlinie Schleiz - Saalburg, der heute jedoch nicht mehr befahren wird. Im Frühjahr 1945 ermordeten SS- Bewacher den Rest eines Zuges von KZ- Häftlingen, die aus dem KZ Buchenwald in Richtung Bayern getrieben werden sollten. Zwischen Möschlitz und Burgk wurden sie in einem kleinen Teich gefunden und später dort ein Mahnmal errichtet.
Oberland-Radweg auf der ehemaligen Bahnstrecke Schleiz-Saalburg
Denkmal für die Opfer eines Häftlingsmarsches vom KZ Buchenwald