Liebe Bürgerinnen und Bürger von Schleiz und den Ortsteilen,
die Weihnachtstage stehen vor uns und viele von Ihnen, vor allem die Kinder, fiebern diese Tage herbei. Nur eine Woche später folgt der Jahreswechsel. Eine passende Zeit zurückzuschauen auf das vergangene Jahr, Bilanz zu ziehen und einen Ausblick auf das kommende Jahr zu wagen.
Beginnen möchte ich mit einem herzlichen Dankeschön an alle Bürgerinnen und Bürger, die mir zur Kommunalwahl am 26. Mai dieses Jahres ihr Vertrauen geschenkt haben. Ein Vertrauen mit einer Aufgabe und meinem persönlichen Ziel, die Geschicke der Stadt Schleiz bestmöglich und im Sinne der Bürger zu leiten. Ich freue mich darauf, gemeinsam mit Ihnen an einer positiven und nachhaltigen Zukunft für unsere Stadt zu arbeiten.
Doch keinen Monat nach der Wahl begannen mit der Insolvenz in Eigenverwaltung bei unserem Krankenhaus, der Sternbach-Klinik, schwierige Zeiten und das schneller als erwartet. Die Hoffnung diese finanziell schwierige Phase mit einem Partner zu überstehen, zerschlug sich schlagartig am 14. August, mit der Mitteilung der Schließung zum Monatsende. Auch wenn die Stadt Schleiz nicht für die medizinische Notfallversorgung zuständig ist, werden die Folgen der Schließung hauptsächlich der Stadt Schleiz und dem näheren Umfeld zur Last fallen. Die Insolvenz weiterer Firmen und die schlechten wirtschaftlichen Aussichten machten die schwierige Zeit im Sommer komplett.
Aber es gab nicht nur schlechte Nachrichten für Schleiz. So haben wir als Verwaltung und Stadtrat im vergangenen Jahr erneut Vieles auf den Weg gebracht und geschaffen. Sehr gefreut habe ich mich als der Bescheid über die Aufnahme für die Ortsteile Langenbuch, Dröswein, Lössau, Wüstendittersdorf und Oberböhmsdorf in das Dorferneuerungsprogramm für die kommenden 5 Jahre eingetroffen ist. Es besteht nun die Möglichkeit in diesen Ortsteilen lang geplante und herbeigesehene Maßnahmen umzusetzen.
Nach der Fertigstellung des Baugebietes in der Oschitzer Straße wurden nun bereits die ersten Grundstücke verkauft. Somit ist das größte komplett selbst finanzierte Bauvorhaben der Stadt abgeschlossen. Wir freuen uns darauf, bald die ersten Bauwilligen und jungen Familien in der Oschitzer Straße willkommen zu heißen.
Fertig gestellt werden konnte zum Jahresende auch der Reisemobilstellplatz am Schleizer Dreieck. Mit modernen Sanitäranlagen und Stellplätzen wird dieser Platz zukünftig nicht nur an Renntagen einen regen Zuspruch erhalten, sondern auch Gäste in unsere Stadt locken.
Die fertiggestellte Baumgasse im Quartier der Heinrichstadt, ist ein weiterer Mosaikstein im Sanierungsgebiet der Stadt Schleiz.
Erstmals seit der politischen Wende, hat sich die Stadt Schleiz an einen Neubau eines Feuerwehrgerätehauses in einem Ortsteil getraut. Mit dem neuen Feuerwehrgerätehaus in Gräfenwarth gibt es nun eine Perspektive für die Ortsfeuerwehr, die beispielhaft ist. Natürlich ist es mir bewusst, dass weitere Ortsteile Bedarf haben. Die Gerätehäuser in Lössau, Langenbuch, Oberböhmsdorf oder Grochwitz entsprechen bei weitem nicht mehr dem aktuellen Standard. Die Haushaltslage der kommenden Jahre wird zeigen, in welchem Ausmaß der Neubau weiterer Feuerwehrgerätehäuser möglich ist.
Wurden in den vergangenen Jahren nach und nach Straßensanierungen durchgeführt, so ist es auch weiterhin unumgänglich erhöhte Anstrengungen bei der Sanierung von Straßen und Wegen auf uns nehmen. Allerdings kann nicht jede Straße in den Genuss eines grundhaften Ausbaus kommen. Wollen wir dennoch eine ordentliche Straßeninfrastruktur, kommen wir über einfachere Maßnahmen wie Straßendeckensanierungen nicht mehr umhin. Wie in den vergangenen Jahren, bitte ich auch dieses Jahr alle Bürger um Verständnis, dass nicht jede Straße kurzfristig saniert werden kann.
Eine lebendige Innenstadt mit guten und sauberen Straßen und Plätzen, die Stadtinformation „Alte Münze“, das Freibad und die Bibliothek, die Dorfgemeinschaftshäuser sowie die Feuerwehr wie die Krankenversorgung sind Errungenschaften und Werte vergangener und aktueller Zeiten die es zu erhalten und zu schützen gilt. Aber nicht nur die materiellen Dinge dürfen Beachtung finden. Leider haben Respekt und Achtung in der heutigen Gesellschaft und in den sozialen Medien oft ein Niveau erreicht, auf das wir nicht stolz sein können.
Der Umgang miteinander sowie der Respekt vor Andersdenkenden ist wichtig.
Ebenso denke ich beim Schreiben dieser Zeilen immer wieder und immer öfter an die momentane Weltpolitik mit ihren Kriegen und Spannungen. Mit Erschütterung registriere ich die tägliche Kriegsrhetorik in unseren Medien. Führende Politiker im In- und Ausland argumentieren in einem Stil, den ich bislang nicht gekannt habe und den ich nicht akzeptieren kann. Phrasen wie „Deutschland kriegstauglich machen“ sind in meinen Augen unverantwortlich der Bevölkerung gegenüber und nicht akzeptabel. Gern wird als „Horrorszenario“ der sogenannte „Diktatfrieden“ hergeholt. Eine Wortkombination in der immerhin das Wort „Frieden“ steckt. Ein solcher „Diktatfrieden“ wäre sicherlich nicht gerecht, doch was ist die Alternative? Ein „gerechter Krieg“? Wohl kaum! Jeder Politiker, Journalist oder Bürger, der so leichtfertig über Krieg und Kriegsvorbereitung spricht, sollte sich Berichte von Zeitzeugen vergangener oder aktueller Kriege anschauen, um zu verstehen welche Gräueltaten der Krieg mit sich bringt. Auch wenn ich nur ein Bürgermeister einer Kreisstadt bin, so fordere ich die Politiker aller Parteien auf, endlich für eine Lösung hin zu einem machbaren Frieden einzutreten, damit der aktuelle Ukrainekrieg nicht weiter eskaliert.
Krieg ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit!
In gleicher Weise fordere ich auch die Presse auf, bei einem solchen Thema mehr Verantwortung zu übernehmen!
In dieser so unruhigen Zeit halte ich es für uns Kommunalpolitiker sowieso umso wichtiger Ruhe zu bewahren, überparteilich zu agieren und die Bürger nicht mit noch mehr streitbaren Äußerungen oder Entscheidungen zu belasten.
Vielmehr sehe ich es als meine primäre Aufgabe an, Dinge anzupacken, die wir für uns und unsere Region selbst entscheiden können, um das Leben in Schleiz und den Ortsteilen attraktiver zu machen.
Nun freuen wir uns auf das Weihnachtsfest in diesem Jahr und hoffen auf ruhige Festtage. Ich möchte diese Zeit und den bevorstehenden Jahreswechsel zum Anlass nehmen, um all denen zu danken, die sich über das Jahr verdient gemacht haben.
Mein Dank gilt den Bürgerinnen und Bürgern, die sich auf sozialem, sportlichem und kulturellem Gebiet in Vereinen, Verbänden, Kirchen, Institutionen und Initiativen beruflich oder ehrenamtlich engagiert haben. Ebenso danke ich den Mitgliedern des Stadtrates, den Ortsteilbürgermeistern mit ihren Ortsteilräten, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtverwaltung mit ihren Außenstellen.
Ein besonderer Dank gilt unseren Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr Schleiz, die auch 2024 zu einer Vielzahl von Einsätzen ausgerückt sind und nicht nur den Bürgerinnen und Bürgern von Schleiz geholfen haben. Für das Jahr 2025 und überhaupt wünsche ich allen Einsatzkräften, dass die Einsätze möglichst weniger werden und vor allem, dass weder Personen- noch Sachschäden entstehen. Kommen Sie immer gesund zurück!
Ebenso danke ich unseren Bürgern, welche die Feiertage nicht im Kreise von Familie oder Freunden verbringen können, sondern ihre Zeit und Arbeitskraft in den Dienst der Allgemeinheit stellen. Dazu gehören die Menschen der Feuerwehr, der Polizei, im Rettungsdienst, in den umliegenden Krankenhäusern, in den sozialen Einrichtungen und in den Versorgungsbereichen unserer Energieanbieter.
Liebe Bürgerinnen und Bürger von Schleiz und den Ortsteilen, ich wünsche Ihnen und Ihren Familien eine frohe und gesegnete Weihnacht, Momente der inneren Ruhe sowie viel Gesundheit und alles erdenklich Gute für das neue Jahr 2025. Möge das neue Jahr Ihnen Glück, Zuversicht und Freude bringen!
Ihr
Marko Bias
Bürgermeister der Stadt Schleiz
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